Das ewige Om

Dieses Zeichen haben Sie bestimmt schon irgendwo gesehen. Es ist das Om (auch Aum; Sanskrit: ॐ), eine Silbe, die bei Hindus, Jainas und Buddhisten als heilig gilt.

om

Wikipedia schreibt dazu: „Om ist das umfassendste und erhabenste Symbol der hinduistischen Metaphysik und wurde zum ersten Mal in den Upanishaden verwendet. Später wurde Om als die Verbindung der drei Klänge a, u und m zum Objekt mystischer Meditation. Unter anderem symbolisiert es die Triade von Vishnu, Shiva und Brahma. Es korrespondiert mit den Zuständen des Wachens, des Träumens, des Tiefschlafs und der tiefsten Ruhe. In allen hinduistischen Religionen gilt es als das heiligste aller Mantren.“

Tatsächlich ist es wohl eine, wenn nicht die älteste grafische Darstellung vom Bewusstseinszuständen des Menschen und symbolisiert die 4 Bewusstseinsschichten:
1 Jagrat, das Wachbewusstsein,
2 Sushupti, das Traumbewusstsein,
3 Svapana, den traumlosen Schlaf,
4 Turiya, das Überbewusstsein oder kosmische, göttliche Bewusstsein bzw. die reine Leere des Bewusstseins.

Astralreise an den Hunas Falls

Klänge lassen uns in Trance fallen. Von Rumi, dem berühmten persischen Mystiker und Dichter des Mittelalters, erzählt man, dass das Klopfen und Hämmern der Goldschmiede in seiner Straße ihn in Trance brachte und er in Trance zu seinen Einsichten und Erkenntnissen kam.

Das gleichmäßige Schlagen der Trommel oder der rhytmische Klang der Rassel führen uns ebenfalls in Trance oder auf schamanische Reise. Von einigen indigenen Völkern wird auch berichtet, das Schamanen den Klang eines Wasserfalles nutzen, um auf Reisen zu gehen oder so lange unter oder hinter einem Wasserfall saßen, bis die Geister zu ihnen kamen.

Hunas Falls Sri Lanka
(Hunas Falls Sri Lanka)

Das wollte ich selber ausprobieren! Etwa 25Km von Kandy entfernt liegt Hunas Falls, ein Wasserfall. Mit einem Tuktuk braucht man auf dem engen Sträßchen schon gut 50 Minuten, bis man dort ankommt. Schnell eine Eintrittskarte lösen, und schon geht es los.

Wir hatten Glück, wir waren allein. Also rein in die Badehose und ab in das – iiihhhh! – kalte Wasser! Aber für die Wissenschaft ein lächerliches Opfer. Auf den glitschigen Felsen klettere ich empor und finde eine geeignete Stelle, um mich in die Gischt zu legen.

Trance an den Hunas Falls Sri Lanka
(Trance an den Hunas Falls Sri Lanka)

Die nieder prasselnden Wassertropfen stechen wie Nadeln ins Gesicht, ich muss mich nach und nach daran gewöhnen. Schließlich gelingt es mir, mich einigermaßen entspannt unter das Wasser zu legen. Und WUMMS!! Es geht sofort los!

Recht schnell verliere ich das Zeitgefühl, die Trance beginnt. Vom Wasser spüre ich nichts mehr, bin völlig weg. Ich nutze die Kraft meines veränderten Bewusstseinszustandes und mache mich auf eine schamanische Reise. Ich erlebe eine Trance beachtlicher Tiefe und Assoziation (die einzelnen inhaltlichen Details möchte ich hier nicht preis geben).

Ich brauche eine Weile, bis ich mich wieder sicher die Felsen hinunter bewegen kann. Glücklich und erfüllt genieße ich noch die Aussicht. Ich bin immer noch etwas benommen, aber auch im besten Wortsinn begeistert! Was für ein Erlebnis!

Schamanismus und Heilung in Sri Lanka

Die Schamanen Sri Lankas, die Yakadura, sind auf dem Rückzug. Das hat verschiedene Gründe:
Sri Lanka ist eine sozialistische Republik. Dementsprechend günstig ist hier medizinische Versorgung nach westlichem Standard. Die Beauftragung eines Schamanen muss aus eigener Tasche bezahlt werden und ist sehr teuer. In den Schulen wird den Nachwachsenden aktiv vermittelt, nicht mehr zum Schamanen zu gehen (sozialistische Aufklärung). Das Ansehen der Schamanen sinkt, was durch die Banalisierung durch Touristen beschleunigt wird. Wertvolle Masken und Ritualgegenstände werden als Souvenir außer Landes gebracht oder heilige Tänze als Spektakel in Hotelfoyers vorgeführt.

Wie wird man Yakadura, Schamane, auf Sri Lanka?
Das Schamanentum wird innerhalb der Familie vom Vater an den Sohn weiter gegeben. Der Vater bildet den Sohn (nicht unbedingt den Erstgeborenen) von Kindesbeinen an aus und überträgt ihm sein Wissen und seine Kraft. Später erbt der Sohn die Ausrüstung, etwa Masken und Gewänder. Doch das Leben wird auch in Sri Lanka immer teurer, sodass es bis auf einzelne Ausnahmen keine Schamanen mehr gibt, die von Heilarbeit leben können. Alle Schamanen haben einen anderen Haupterwerb und stellen ihre Arbeit als Schamanen ein.

Welche Krankheiten haben die Patienten, die einen Schamanen aufsuchen?
In der Regel handelt es sich um Kombinationen physischer und psychischer Symptome. Zu diesen gehören Magen- und Unterleibsbeschwerden, Fieber, Kopfschmerzen, Depression und Energielosigkeit. Diverse Verwirrungszustände, etwa das Sprechen zu unsichtbaren Wesen, Selbstgespräche, gewalttätiges oder autoaggressives Verhalten. Auch anhaltende Konflikte in der Familie oder mit Nachbarn und das schlecht laufende Geschäft sind Symptome, mit denen Menschen einen Schamanen aufsuchen.

Wie hoch ist die Heilungsquote?
Die Heilungsquote scheint sehr hoch zu sein. Ethnologen, Yakaduras und ihre Helfer sowie Angehörige, die etliche hundert Heilungsrituale durchgeführt haben, können keinen Fall benennen, in dem eine Behandlung nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Tatsächlich habe ich zwar viele Menschen getroffen, die mit einem Lächeln lieber auf Krankenhäuser und Ärzte verweisen. Aber noch niemand hat von einer Behandlung gesprochen, die misslungen ist, oder von einem Yakadura, der nichts taugt.

Dabei ist wichtig auf folgendes hin zu weisen: Menschen, die einen Yakadura, einen Schamanen aufsuchen, sind vorher beim Arzt gewesen und i.d.R. nach westlichem Standard aus therapiert.

Ein Yakadura wird nun auch erst prüfen, ob er überhaupt helfen kann. Denn ein möglicherweise notwendiges Heilungsritual, etwa eine Mahasohon Samayama (wir würden es einen Exorzismus, eine Dämonenaustreibung, nennen) ist aufwändig, benötigt viele Helfer und ist dementsprechend teuer. Das zwei- bis dreifache Monatseinkommen einer Familie kann fällig werden. Der Yakadura hat also eine große Verantwortung!

Der Yakadura wird nur dann tätig, wenn er absolut sicher gestellt hat, das die Krankheit (i.o.g. Sinn) des Patienten durch einen Dämon verursacht wird. Dann, und nur dann, wird der Yakadura erst mit einfacheren Methoden (Besprechen, Besingen, Handauflegen, kleinere Rituale) die Behandlung beginnen. Sollte es notwendig werden, wird er ein größeres Ritual vorschlagen.

Für den Fall, das es sich nicht um eine durch einen Dämon verursachtes Leiden handelt, steht in der traditionellen singhalesischen Medizin noch die ayurvedische Medizin zur Verfügung. Hier sind aber wieder andere Experten anzusprechen.

Wird ein Arzt involviert?
Zu einem Arzt zu gehen ist für die meisten Singhalesen das Erste. Wie gesagt ist westliche Medizin sehr günstig, ein Yakadura recht teuer.

Ist die Behandlung durch einen Yakadura kostenlos?
Nein, die Behandlung durch einen Yakadura muss bezahlt werden. Almosen reichen nicht. Ein Devil Dance kann das zwei- bis dreifache eines Monatseinkommens einer singhalesischen Familie kosten.

Warum ist Buddhismus involviert?
Dem Pfad Buddhas zu folgen bedeutet Schutz vor dem Bösen. In vielen Legenden wird erzählt, wie Buddha mit den Dämonen kämpft (vergl.: Jesus kämpft mit dem Teufel, als er 40 Tage in die Wüste geht).

Dambulla
(Felsentempel in Dambulla: Buddha wird von Dämonen angegriffen)

Die Kraft Buddhas und der Götter, die ihm folgen, wird während längerer Rituale immer wieder angerufen. Buddha selbst lediglich gesagt, das es geistige Wesen höherer Art gibt. Die Verehrung geistiger Wesen stellt also keinen Widerspruch zur buddhistischen Auffassung in Sri Lanka dar.

Womit wird geräuchert? Woher kommen die aufbrausenden Flammen bei den Tänzen?
Geräuchert wird mit Dummala, dem getrockneten Harz des Sal-Baumes, von dem gesagt wird, das Buddha unter ihm geboren worden ist. Entweder es wird mit Dummala geräuchert, um Geister mit dem Duft anzulocken, oder es wird in die Luft geworfen und die Wolke mit einer Fackel entzündet, um Dämonen mit den aufbrausenden Flammen zu vertreiben und einen Platz von schlechten Einflüssen zu befreien und zu reinigen.

Warum finden die Rituale am Abend oder der Nacht statt?
Na, weil da Geisterstunde ist! Abends werden die Geister und Dämonen stärker, sie werden für uns Menschen besonders nach Mitternacht besser wahrnehmbar. Außerdem müssen wir ja tagsüber arbeiten.

Wie kann ich mehr erfahren?
Empfehlenswerte Literatur hier
Maskenmuseum Ambalangoda hier

Abwehr übler Nachrede und Neid

Im Süden von Sri Lanka findet man an Baustellen mitunter folgendes Bild:

Geister-Scheuche
Geister-Scheuche

Zu sehen ist eine mal mehr, mal weniger makabre, in jedem Fall auffällige, lebensgroße Figur und eine Maske. Damit hat es folgendes auf sich:

Die Vogelscheuche, besser, Geister-Scheuche, soll den neugierigen Blick der Menschen auf sich ziehen. Wer die Scheuche anschaut, achtet nicht auf das schöne Haus, das dort gebaut wird und hat keinen Grund, neidisch zu werden. Zwischen neidischen Nachbarn möchte kein Singhalese wohnen, das Unglück wäre vorprogrammiert. So bindet die Scheuche also die Blicke und beugt dem Neid vor.

Die Maske ist die Maske des Feuer-Dämonen Gini Raksha. Seine Kraft unterdrückt Feindschaften, sorgt für Harmonie und Ausgleich. Mit der Maske wird seine Kraft gerufen.

Gaben für die Seelen der Verstorbenen

Es gibt nur wenige Friedhöfe auf Sri Lanka. Viele Gräber finden sich zwischen Häusern und Bäumen überall wo Menschen wohnen. Soweit ich es verstanden habe, können die Singhalesen überall, wo es ihnen angemessen erscheint, ihre Angehörigen beerdigen. So auch auf dem eigenen Grundstück.

Gabenkorb
(Gabenkorb für die Seelen Verstorbener)

Gelegentlich findet man an Gräbern langsam zerfallende Konstruktionen aus Palmblättern. Diese bisweilen sehr kunstvoll gefertigten Körbe unterschiedlichster Art haben verschiedene Aufgaben. Auf dem Bild oben wurde der Korb an eine Grab abgestellt. Hier liegt die Vermutung nahe, das Opfergaben in diesem Korb als Gabe an einen Verstorbenen gegeben wurden. Bei den Opfergaben handelt es sich i.d.R. um speziell für den Verstorbenen gekochte Speisen, Räucherwerk und kleine Geschenke. Der Grund dafür kann ein einfaches Gedenken sein.

Häufig jedoch werden solche Gaben geopfert, wenn ein Yakadura, ein Schamane, heraus gefunden hat, das die Seele eines Verstorbenen zurück gekehrt ist und für Probleme sorgt. Der Grund kann in einem abträglichen Verhalten und mangelnder Achtung der Nachfahren für den Verstorbenen sein. Etwa, wenn sie schlecht über ihn sprechen oder habgierig werden. Dann säen die Seelen der Verstorbenen gerne Streit in der Familie.

Anhaltender Streit, Streitsucht, Eifersucht und Habgier sind sehr zerstörerisch und durchaus ein Grund, einen Schamanen zu konsultieren. Ein singhalesischer Schamane hat dafür ein differenziertes Instrumentarium, darauf positiv einzuwirken. Neben besprochenen Amuletten und speziellen Aufgaben für die betroffenen Familienmitglieder kann er Opfergaben anordnen, die den Verstorbenen mit den Nachfahren wieder aussöhnen sollen.

Anders liegt der Fall im unten stehenden Bild:

Gabenkorb
(Gabenkorb als Dämonenfalle)

Hier wurde ein Gabenkorb an einer Brücke, also einer Kreuzung von einer Straße mit einem Fluss, abgestellt. Kreuzungen sind typische Orte, um Dämonenfallen abzustellen:

Bei einer Dämonenaustreibung, einer Tovil (Devil Dance), wird ein besessener Client vom Schamanen von einem Dämon befreit. Der Schamane praktiziert in diesem umfangreichen Ritual den krank machenden Dämonen aus dem Klienten heraus. Unter anderem dadurch, das er den Dämon mit Geschenken und Opfergaben ködert. Ist der Dämon aus dem Clienten heraus gefahren und hat sich über die Gaben her gemacht, „entsorgt“ der Schamane den Korb samt Dämon an einer Straßenecke. Von dort aus kann der Dämon seinen Weg fortsetzen.

Auch in anderen indigenen Kulturen wird ein solches Vorgehen praktiziert. So gibt es etwa in Nordamerika die Tabakfalle. Dort trägt der Client einen Beutel mit Tabak so lange, bis der Dämon den Clienten verlässt und sich des Tabaks bemächtigt. Alsdann wird der Beutel entsorgt.

Schamanisches Ritual „Lime Cutting Ritual“

Zu den Heilungsritualen der Yakadura, der Schamanen Sri Lankas, gehört das „lime cutting ritual“.

Rolf beim lime cutting ritual
(Rolf beim lime cutting ritual. Im Vordergrund zu sehen sind die Räucherschale mit Glut und die Schüssel mit Wasser und den bereits verbrauchten Limonen)

Dabei handelt es sich um ein Ritual zur „Extraktion von Eindringlingen“. Was bedeutet das?

Im singhalesischen Schamanentum gibt es, wie in anderen schamanischen Kulturen auch, die Vorstellung einer Seele. Die Seele ist unser Geist, unser Spirit. Neben unserer Seele, unserem Spirit, gibt es natürlich noch weitere Spirits, schließlich ist alles beseelt in der Natur. Darüber hinaus gibt es Spirits, die keines physischen Körpers habhaft sind. Das können z.B. die Seelen von Verstorbenen sein. Ferner gibt es in der Vorstellung speziell der singhalesischen Schamanen auch Spirits, die nie einen Körper hatten und von Anbeginn der Zeit, also der Schöpfung, da waren. Hier gibt es einen eigene Schöpfungsgeschichte der Entstehung der Dämonen, die Überlieferung des Suniyam Yakka.

Es ist also ganz schön was unterwegs an Spirits. Nun kommt es vor, das solche Spirits in unsere Seele eindringen und sich dort festsetzen. Das kann verschiedene Auslöser und Gründe haben. Zunächst muss das nicht zur Krankheit oder zu Beeinträchtigungen führen, kann aber. Dann hat der Client ein natürliches Bedürfnis, diesen Eindringling wieder los zu werden. Der Schamane muss den Eindringling heraus holen, also extrahieren und alsdann „entsorgen“, d.h. dafür Sorge tragen, das der Eindringling nicht zurück kehrt.

lime cutting ceremonie
(Die Limone wird im Messer eingeklemmt)

Eine Limone wird vom Schamanen in ein Limonenmesser eingeklemmt. Das Limonenmesser ist ein übliches Küchengerät der Singhalesen. Die Limone und das Messer werden im Rauch des Resin geräuchert und gereinigt. Alsdann führt der Yakadura (singh.: Schamane) das Messer mit der Limone am Körper des Clienten entlang und spricht dabei Gebete auf Pali.

lime cutting ceremony
(Das Messer mit der Limone wird am Körper der Clientin entlang geführt=

Dabei versenkt sich der Yakadura in den Clienten und folgt mit dem Messer seiner Eingebung. Es gibt also keinen vorgeschriebenen Weg des Messers am Körper entlang, sondern der Yakadura lässt sich leiten, während er das Mantra spricht. Dann schließlich, mit einem Ruck, presst er das Messer zusammen und zerschneidet die Limone in zwei Hälften. Diese werden in einer Schüssel mit Wasser „zwischengelagert“.

Dies geschieht etliche Male, das Ritual kann bis zu zwei, drei Stunden dauern. Daran, ob die Limonenhälften mit der Schale oder dem Fruchtfleisch im Wasser nach oben schwimmen kann der Yakadura sehen, ob er einen Eindringlich oder Teile davon entfernt hat: War er erfolgreich, schwimmt die Limonenhälfte mit der Schale nach oben im Wasser.

So habe ich es erlebt
Im Umfeld des Rituales geht es lebhaft zu. Schnell hat es sich herum gesprochen. Kinder laufen umher, Helfer assistieren dem Schamanen, Nachbarn kommen schauen. Keine Spur vom beschaulichen, tragenden Getue manch europäischer Neoschamanen. Es ist eben alltäglich, und doch ist es heilig. Die Nachbarn halten respektvollen Abstand, und, ganz unfassbar, die Kinder sind ganz still und schauen interessiert zu. Kein Gemecker, kein vulgäres Lachen, alle sind bei der Sache. Es entsteht eine kompakte Atmosphäre.

Erst später werde ich lernen, das die Anteilnahme Vieler am Wohlergehen des Einzelnen eine wichtige Rolle spielt. Nachträglich wird mein westlicher Verstand beruhigt, als ich von psychologischen Studien höre, die von so etwas wie einer „Heilung durch die Gruppe“ sprechen. Doch für den Moment ist es für mich ungewohnt. Schließlich sitze ich zu Hause immer alleine mit meinem Arzt im Behandlungszimmer.

Letztlich sind wir nicht da, weil uns wirklich etwas bedrückt und wir ein Leiden haben. Wir wollen ihn kennen lernen. Und er möchte uns eines seiner Heilungsrituale demonstrieren. Doch:

Das gleichmäßige Grummeln des Yakaduras nimmt auch mich mit. Seinem Messer folgend gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit durch meinen Körper. Erst, als das Messer zu schnappt, merke ich: Ja, da war was! Woher weiß er das?! Ich bin überrascht! Ich spüre, wie er mit Präzision und Genauigkeit die „richtigen“ Stellen findet. Erst in den Tagen nach der Behandlung merke ich, das ich mich deutlich anders, aufgeräumter fühle. Wie auch immer, mein Knieschmerzen, die mich seit längerem plagen, sind weg – bis heute. Ebenso meine Kopfschmerzen.

Das Maskenmuseum in Ambalangoda

Maskenmuseum Ambalangoda
Eingang des Maskenmuseums und Museums-Shop

Das Maskenmuseum in Ambalangoda wird gegenwärtig von Bandu Wijesiiriya, einem Enkel aus einer langen Reihe von Schamanen, geführt. Dieses kleine Museums hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Dokumentation der Riten und Gebräuche der Schamanen an Sri Lankas Süd- und Süd-Ost-Küste zu dokumentieren und für die Nachwelt zu erhalten. Die handwerkliche Kunst der Maskenherstellung soll weiter gegeben werden. Seinerzeit wurde das Museum laut Museumsführer auch vom Linden-Museum in Stuttgart und vom Museum für Völkerkunde in Berlin unterstützt.

Maskenmuseum Ambalangoda
Die Abbildung zeigt die im Museum ausgestellte Maha Kola-Maske

Die Ausstellung zeigt die wichtigsten Masken und beschreibt deren Bedeutung. Auch werden einzelne Tänze beschrieben.

Besucher, die mit dem Schamanismus nur wenig anfangen können, werden schnell mit der Besichtigung fertig sein. Dazu tragen die mitunter flüchtigen Führungen bei. Fairer weise sei gesagt, das die Besichtigung kostenfrei ist, eine Spende natürlich erwünscht und angezeigt.

Wer sich mehr vertiefen möchte, sollte unbedingt den kleinen Museumsführer am Eingang für kleines Geld erwerben. Dieser liegt am Eingangsbereich aus. Er ist auch auf Deutsch erhältlich und gibt einen tieferen Einblick in die Bedeutung der verschiedenen Masken. Auch wird der Ablauf singhalesischer Heilrituale beschrieben.

Im oberen Teil des Gebäudes ist der Museums-Shop, der die gleiche Fläche hat wie das Museum. Die angebotenen Masken sind im Vergleich mit umliegenden Maskenschnitzern von sehr guter Qualität, aber auch erheblich teurer. Masken von gleicher Qualität, aber bis zur Hälfte günstiger habe ich im Geschäft von Udaya Badra gefunden, nicht all zu weit weg von Ambalangoda in Hikkaduwa.