Klänge lassen uns in Trance fallen. Von Rumi, dem berühmten persischen Mystiker und Dichter des Mittelalters, erzählt man, dass das Klopfen und Hämmern der Goldschmiede in seiner Straße ihn in Trance brachte und er in Trance zu seinen Einsichten und Erkenntnissen kam.
Das gleichmäßige Schlagen der Trommel oder der rhytmische Klang der Rassel führen uns ebenfalls in Trance oder auf schamanische Reise. Von einigen indigenen Völkern wird auch berichtet, das Schamanen den Klang eines Wasserfalles nutzen, um auf Reisen zu gehen oder so lange unter oder hinter einem Wasserfall saßen, bis die Geister zu ihnen kamen.
Das wollte ich selber ausprobieren! Etwa 25Km von Kandy entfernt liegt Hunas Falls, ein Wasserfall. Mit einem Tuktuk braucht man auf dem engen Sträßchen schon gut 50 Minuten, bis man dort ankommt. Schnell eine Eintrittskarte lösen, und schon geht es los.
Wir hatten Glück, wir waren allein. Also rein in die Badehose und ab in das – iiihhhh! – kalte Wasser! Aber für die Wissenschaft ein lächerliches Opfer. Auf den glitschigen Felsen klettere ich empor und finde eine geeignete Stelle, um mich in die Gischt zu legen.
Die nieder prasselnden Wassertropfen stechen wie Nadeln ins Gesicht, ich muss mich nach und nach daran gewöhnen. Schließlich gelingt es mir, mich einigermaßen entspannt unter das Wasser zu legen. Und WUMMS!! Es geht sofort los!
Recht schnell verliere ich das Zeitgefühl, die Trance beginnt. Vom Wasser spüre ich nichts mehr, bin völlig weg. Ich nutze die Kraft meines veränderten Bewusstseinszustandes und mache mich auf eine schamanische Reise. Ich erlebe eine Trance beachtlicher Tiefe und Assoziation (die einzelnen inhaltlichen Details möchte ich hier nicht preis geben).
Ich brauche eine Weile, bis ich mich wieder sicher die Felsen hinunter bewegen kann. Glücklich und erfüllt genieße ich noch die Aussicht. Ich bin immer noch etwas benommen, aber auch im besten Wortsinn begeistert! Was für ein Erlebnis!